Diese Rundtour um die Insel Reichenau ist ein Highlight auf dem Rad am Bodensee! Bestens ausgeschildert, ohne spürbare Steigungen führt die Radtour von der Fahrradbrücke in Konstanz um die Insel Reichenau und wieder zurück. Insgesamt radelt man dabei ca. 26 km. Da die Strecke beinahe ausschließlich abseits von viel befahrenen Straßen fährt, haben Kinder auf dieser Radtour viel Spaß.
Auf der Insel gibt es viele Plätze zum Baden und Eis essen. Kulturliebhaber kommen in den Museen und Kirchen auf ihre Kosten, Wasserfreudige beim Baden und Genießer beim Sundowner auf dem Campingplatz Sandseele – nicht nur mein persönlicher Lieblingsort für eine Pause auf der Radtour um die Insel Reichenau.
Die Rundtour startet auf der Fahrradbrücke in Konstanz. Das ist die mittlere der drei Konstanzer Brücken. Sie ist allein Fußgängern und Radfahrer vorbehalten und Teil des Bodensee-Radwegs. Von Hafen, Bahnhof und dem Fähranleger ist sie auf dem Konstanzer Radwege-Netz leicht zu erreichen.
Wer mit dem Auto anreist, parkt am besten auf dem Park & Ride Parkplatz am Seerhein. Rad-Wegweiser führen vom Parkplatz zum Bodensee-Radweg und der Insel Reichenau.
Der Weg zur Insel führt auf dem Bodensee-Radweg bis zum Bahnhof Reichenau und ist bestens ausgeschildert. Da er entlang der Bahngleise führt, kann man sich kaum verfahren. Am Bahnhof führt der Radweg zur Reichenau nach links. Über den Inseldamm mit seiner berühmten Pappel-Allee erreicht man die Insel, die seit dem Jahr 2000 auf der Liste der UNESCO Welterbe steht.
Auf der Insel folgt man dem Reichenauer Radrundweg, der in beiden Richtungen ausgeschildert ist. Die Wegweiser bestehen meist aus einem Radsymbol und Pfeilen direkt auf der Straße und sind an beinahe allen Kreuzungen sichtbar. Darum ist diese Radtour auch für Radtouristen und andere ortsfremde Radfahrer wirklich einfach zu finden.
Rad-Runde von Konstanz um die Insel Reichenau
Auf dem Rad einmal um die Insel Reichenau sollte es bei bestem Wetter am Sonntag-Abend sein und ich wurde nicht enttäuscht!
Während sich auf dem Inseldamm neben mir die Autos im Stau nur langsam vorwärts bewegen, genieße ich auf dem Rad einen der schönsten Ausblicke auf den Untersee. Der Untersee ist der untere Arm des Bodensees und für mich der schönste Teil des Sees. Er liegt zwischen dem Schweizer Kanton Thurgau und den Vulkankegeln des Hegaus. Vor allem in den Abendstunden schafft er eine wunderbare Kulisse für Raddtouren mit einmaligen Sonnenuntergängen.
Zugegeben, der Radweg zur Reichenau ist wenig spektakulär, dafür wirklich einfach zu finden. Der Bodensee-Radweg führt entlang der Bahngleise aus Konstanz heraus. Der Vorteil von diesem Weg ist, dass man abseits der Autos fährt, die rund um Konstanz gerne im Stau stehen.
Am Bahnhof Reichenau, der noch auf dem Festland liegt, teilt sich der Bodensee-Radweg. Der Pfeil nach rechts führt Radler über Allensbach nach Radolfzell. Ich folge dem anderen Pfeil nach links zur Insel.
Schon befinde ich mich auf dem künstlich aufgeschütteten Inseldamm und unter der berühmten Pappel-Allee! Diese wird in beinahe allen TV-Auftritten von Konstanz in Szene gesetzt, nicht zuletzt im Konstanzer Tatort. Wenige wissen jedoch, dass sie den südlichen Startpunkt der Deutschen Alleenstraße markiert. Nach drei Kilometern angenehm flotter Fahrt passiere ich die Statue des Heiligen Pirmin und befinde mich auf der Insel Reichenau, der größten Insel im Bodensee.
Ich fahre heute gegen den Uhrzeigersinn und habe den See so immer auf meiner rechten Seite.
Die Insel ist heute vor allem als Obst- und Gemüse-Insel bekannt. Aufgrund des besonders milden Klimas inmitten des Sees, versorgt sie beinahe ganz Süddeutschland mit frischem Gemüse. Das merkt man vor allem an den zahlreichen Feldern, die die Insel wie ein Flickenteppich überziehen. Und an den vielen Gemüse-Ständen, an welchen man Obst und Gemüse quasi direkt vom Feld kaufen kann. In die Liste der UNESCO Welterbe wurde sie aufgrund ihrer Klostervergangenheit aufgenommen. Einst war die überschaubare Insel eines der intellektuellen Zentren Europas. Von dieser Vergangenheit zeugen die drei Kirchen: Sankt Georg, das Münster und Sankt Peter und Paul.
Die Pfeile der Rad-Runde bringen mich zunächst zur katholischen Kirche Sankt Georg. Hoch gelobt sind die Wandmalereien in ihrem Innern.
Mich lockt heute ein anderes Ziel:
Der Insel-Campingplatz Sandseele am anderen Ende der Reichenau. Das dazugehörige Restaurant lockt viele Besucher an, denn es liegt phantastisch! Ein wunderbarer Ausblick eröffnet sich hier: Der Bodensee vor den Vulkankegeln des Hegau und die grünen Hügel am Schweizer Ufer rund um den Untersee. Für den berühmten Sonnenuntergang bin ich jedoch ein paar Stunden zu früh dran.
Die Sundowner-Radrunde zur Sandseele ist uneingeschränkt empfehlenswert!
Nicht nur für den Ausblick lohnt sich der Weg zur Sandseele – es gibt einen Badestrand, einen Spielplatz für Kinder und leckeres Essen im Restaurant
Nächster Stopp auf der Radtour ist der Schiffsanleger Reichenau. Die Bodensee-Schiffe bringen Radfahrer und Fußgänger nach Konstanz, Gaienhofen auf der Höri, bis zum Rheinfall nach Schaffhausen oder zur gegenüberliegenden Seeseite, in das Schweizer Mannenbach.
Ich setze meinen Weg auf der Rad-Rundtour der Insel Reichenau fort und folge weiter den Symbolen, die direkt auf die Straße gemalt wurden. Sie sind wirklich kaum zu übersehen. So macht das Radfahren richtig Spaß! Bis zum Inseldamm ist es schon nicht mehr weit. Nachdem ich mich von der Insel Reichenau und dem Heiligen Pirmin verabschiedet habe, radle ich auf dem Bodensee-Radweg zurück Richtung Konstanz.
Wer keine Lust hat, denselben Weg von Konstanz zur Insel Reichenau und zurück zu radeln, kann vom Reichenauer Schiffsanleger ans andere Ufer in das Schweizer Mannenbach übersetzen. Fahrräder können mit einem Radticket problemlos mitgenommen werden.
Die Schilder des Bodensee-Radwegs führen von dort entlang des Schweizer Ufers zurück nach Konstanz. Von Mannenbach nach Konstanz sind es auf dem Radweg etwa 10 km.
Fahrplan und Preise: www.urh.ch