40 Jahre Bodensee-Radweg
Den Bodensee mit dem Rad zu umrunden, gehörte bereits vor über 100 Jahren zum Angebot der regionalen Radsportvereine. Allerdings ließ die Infrastruktur zu wünschen übrig, und so war es noch in den 70er-Jahren gar nicht einfach, den See „am Stück“ zu packen. Erst die Internationale Bodensee-Konferenz, ein kooperativer Zusammenschluss der Anrainerstaaten Deutschland, Österreich und Schweiz, machte sich 1983 daran, einen „Radweg für alle“ zu schaffen. Sie griff damit die Idee des damals beim Landratsamt des Bodenseekreises angestellten Wilfried Franke auf. Also gab man die Entwicklung einer geeigneten Routenführung in Auftrag. Ein paar Jahre später konnte der „Seeradweg“ freigegeben werden – eine 200 Kilometer lange, grenzüberschreitende Strecke, markiert mit einem einheitlichen Symbol. Motto: „1 See, 2 Räder und 3 Länder“.
Die 90er-Jahre brachten eine Erweiterung und Optimierung des Radweges. So wurde zum Beispiel die Strecke bis zum Rheinfall bei Schaffhausen und bis zum Rheintal weiter ausgebaut. Dadurch erreichte der Bodensee-Radweg seine heutige Länge von rund 300 Kilometern. Im Jahre 2006 konnten bereits 380.000 Radfahrer*innen gezählt werden. Und der Trend zeigt immer noch nach oben!
Dank der beschaulichen Streckenführung und der abwechslungsreichen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand mauserte sich der Bodensee-Radweg zu einem der beliebtesten Radwege Europas. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) verlieh ihm 2015 eine 4-Sterne-Zertifizierung, die bis heute besteht. Das ist nicht zuletzt das Verdienst einer 2016 gegründeten Arbeitsgemeinschaft, die sich fortwährend um die qualitative Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Infrastruktur kümmert.